Die Limesschule gegen das Vergessen: Zum Holocaust-Gedenktag startet Mitarbeit am digitalen Projekt #everynamecounts

Mit einem ganz besonderen Projekt startet die Limesschule Idstein, die zeitgleich UNESCO-Schule ist, in das neue Jahr 2021. Unter dem Motto #everynamecounts startet die Schule ein Projekt für die gesamte Schulgemeinde – aber auch darüber hinaus. „Wir wollen - ausgehend vom Geschichtsleistungskurs - auf die Menschen aufmerksam machen, die unter den Gräueltaten des Nationalsozialismus leiden oder sogar ihr Leben lassen mussten.“, erläutert Geschichtslehrer Max Müller, der das Projekt an der Limesschule initiiert hat.

In Kooperation mit den „Arolsen Archives“ sei es so das Ziel, den Verfolgten des Nationalsozialismus ein digitales Denkmal zu errichten. So sollen die Schülerinnen und Schüler aktiv an dem weltweit umfassendsten Online-Archiv über die von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Menschen mitarbeiten.

Dazu müssen Namen und Daten von bereits gescannten historischen Dokumenten digital erfasst werden. Da sich in dem Archiv rund 30 Millionen und Dokumente befinden, die über 17,5 Millionen Schicksale Hinweise liefern, ist diese Aufgabe keine leichte. Die Schülerinnen und Schüler der Limesschule wollen hier durch ihr Engagement als freiwillige Helfer bis ins Jahr 2025 gegen das Vergessen mitwirken. „Die Schülerinnen und Schüler werden so zu aktiven Teilnehmern bei der Aufarbeitung der deutschen Geschichte. Parallel zur Arbeit mit authentischen Quellen, lernen Sie zeitgleich in der digitalisierten Welt, ihren Umgang mit den modernen Medien zu schulen.“, so Müller.

Im Kern geht es den Schülerinnen und Schülern also darum, ein Teil des weltweit umfassendsten Online-Archiv über die von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Menschen zu sein.

Damit auch zukünftige Generationen sich an die Namen und Identitäten der Opfer erinnern können, starten die Arolsen Archives diese sogenannte „Crowdsourcing-Initiative“, die ihren Höhepunkt am gestrigen Tag des „Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ fand, indem die von den Schülerinnen und Schülern archivierten und getippten Namen in einer großflächigen Präsentation und Videoinstallation an die französische Botschaft in Berlin projiziert wurde, die die Limesschüler ebenso vor ihren PCs verfolgten.

„Es ist uns als Schulgemeinde sehr wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler, gerade in Zeiten, in denen Distanz gefragt ist, einen Raum finden, in dem sie sich empathisch einander nähern können und sich dem Miteinander widmen können.“ So Herr Max Müller, der beeindruckt von dem Engagement und dem Einsatz der Limesschülerinnen und –schüler bei dem Projekt ist. So sei es perspektivisch geplant, das Projekt fest in das Schulleben zu integrieren. Und so sind jetzt bereits schon andere Kurse fleißig dabei, die Initiative zu unterstützen.

Wichtig ist der Schule ebenso: Die Initiative ist für jeden zugänglich. Durch die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, durch die Mitarbeit an dem Projekt, könne jeder Mensch ein Zeichen setzen. „Wir freuen uns, wenn zahlreiche Idsteinerinnen und Idsteiner sich ebenso an dem Projekt beteiligen. Wir wollen uns einsetzen, für die Erinnerung an die NS-Opfer und für Respekt, Vielfalt und Solidarität“, so Müller weiter. So müsse der Blick eben auch auf unsere heutige Gesellschaft gehen: „Denn der Blick zurück zeigt uns, wohin Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus führen.“

Weitere Infos auch zur Mitmachaktion unter: www.arolsen-archives.org

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