Hunderte von Schüler*innen, die Papierflieger aus den Fenstern der Schule werfen – das ist wohl sicherlich der Albtraum einer jeden Lehrkraft. Nicht so, wenn es im Sinne der Kunst geschieht. Und das war am Mittwoch, den 26. August 2020, in der Limesschule Idstein der Fall.
Im Rahmen ihrer Auftaktveranstaltung organisierte die Performance-Künstlerin Lisa Haucke, die zurzeit im „Fliegenden Künstlerzimmer“ auf dem Schulhof der Limesschule Idstein lebt, eine Kunstperformance der anderen Art. Pünktlich zu Beginn der ersten großen Pause gab es eine Durchsage und Lisa motivierte die Lernenden, Lehrenden und alle Mitarbeiter*innen der Schule dazu, die Arbeit für einen Moment niederzulegen, sich einen Wunsch für das neue Schuljahr zu überlegen, diesen auf einen Papierflieger zu schreiben und anschließend auf den Pausenhof segeln zu lassen. Um 9.15 Uhr landeten somit knapp 1.200 Papierflieger auf dem Schulgelände – durch den stürmischen Tag mit einer Extraportion Aufwind versehen.
Die mit Wünschen versehenen Flieger wurden anschließend eingesammelt, um in der zweiten großen Pause innerhalb einer performativen Verlosung drei von ihnen auszuwählen und die Wünsche laut vorzulesen. Danach wurde mit Hilfe einer Wunschtrommel ein Kalenderdatum ausgelost, an dem die Künstlerin Lisa Haucke den jeweiligen Wunsch künstlerisch erfüllen wird.
Alle Beteiligten waren begeistert, so auch die Gäste, die anlässlich des feierlichen Auftaktes gekommen waren. „Selbst der Wind scheint heute kunstbegeistert zu sein“, sagte die Schulleiterin Angelika Deinhardt im stürmischen Ambiente zu den Gästen aus dem Hessischen Kultusministerium, dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst, des Rheingau-Taunus-Kreises und der Crespo Foundation, die das Format „Das fliegende Künstlerzimmer“ ins Leben gerufen hat.
Jetzt kann das Schuljahr auch aus künstlerischer Sicht starten und die Schüler*innen sind gespannt auf weitere, performative Projekte und Aufführungen, die sicherlich manchmal etwas schräg, aber immer sehr einfallsreich und kreativ werden – und an denen sie vor allem bald selber mitwirken können.