„Peace“ an der Limesschule

Schüler setzen sich am weltweiten Unesco-Aktionstag für den Frieden ein.
Um zehn Uhr war es soweit: Alle Schüler der Idsteiner Limesschule versammelten sich auf dem Schulhof und formierten sich nach einem vorbereiteten Aufstellungsplan zu einem großen „Peace“- Zeichen.
Frieden – das war das Thema, unter das die Schule ihren Beitrag zum weltweiten Aktionstag aller Unesco-Projektschulen gestellt hatte, der am Dienstag überall begangen wurde. Alle zwei Jahre sind die Schulen, die in dem internationalen Netzwerk verbunden sind, aufgefordert, an dem besonderen Aktionstag teilzunehmen.
Die Idsteiner Limesschule, die 2013 als sogenannte „mitarbeitende Schule“ in das Netzwerk aufgenommen wurde, geht davon aus, dass ihr im vergangenen Jahr gestellter Antrag um Aufnahme als „Vollmitglied“ in diesem Jahr positiv beschieden wird. Der Aktionstag am Dienstag war gewissermaßen ein weiteres Ausrufezeichen, das sie dem Antrag hinzufügte.
Im Rahmen des Aktionstages hielt Thomas Meinhard, Idsteiner Publizist und langjähriger Aktivist des Friedensbündnisses Pax Christi, einen Vortrag vor den Schülern der Oberstufe, der sich mit Konfliktursachen im Nahen und Mittleren Ost auseinandersetzte und Fragen nach den Chancen ziviler Konfliktlösungen stellte. Schüler der Jahrgangsstufe Q2 hatten im Fach Ethik die Thematik vorbereitet und stellten im Anschluss Fragen, die in eine Diskussion mündeten. „Wir haben die Wertediskussion hier in der Schule aus aktuellem Anlass nach den Anschlägen von Paris noch einmal verstärkt“, berichtet Schulleiterin Angelika Deinhardt davon, dass nicht nur die Schüler der gymnasialen Oberstufe, sondern auch die Mittelstufenschüler in ihren Wahlpflichtkursen das Thema Werte und Frieden besonders in den Fokus genommen haben. Verschiedene Aktivitäten sind daraus erwachsen, Plakate entstanden, die auch im Schulgebäude ausgestellt werden.
Im Rahmen des Aktionstages hielt außerdem Rolf-Dieter Wilken, Vorsitzender des Vereins Flüchtlingshilfe Idstein, einen Vortrag vor Mittelstufenschülern darüber, was sein Verein derzeit in der Stadt tut und wie er die notwendige Flüchtlingshilfe organisiert.
Mit dem Idsteiner Friedensbündnis wurde an diesem besonderen Tag zudem eine offizielle Kooperation der Limesschule vereinbart.
Dass Friedensarbeit schon im eigenen Umfeld beginnt, ist wohl die Einsicht, die das Engagement der Schule auf diesem Themenfeld beflügelt. Konfliktfreie Kommunikation gehört ebenso dazu wie die Ausbildung von Streitschlichtern für den Schulalltag. Für die Vollmitgliedschaft im Netzwerk der Unesco-Schulen ist außerdem eine „Nord-Süd-Partnerschaft“ verpflichtend, die die Limesschule bereits im vergangenen Jahr mit einer Schule in Uganda eingegangen ist.
Ehe alle Schüler auf dem Schulhof gemeinsam noch einmal ihren „Flashmop“-Tanz vom vergangenen Tag der offenen Tür präsentierten, formulierten sie ihre Absichten für die Zukunft: „Wir tun was für den Frieden.“

WARUM FRIEDEN?
„Frieden, damit Respekt unter den Kulturen eine Chance hat.“
„Frieden, damit wir uns frei bewegen können.“
„Frieden, damit wir einander vertrauen können.“
„Frieden, damit Menschen hoffen können.“

Diese vier zentralen Sätze wurden von Schülern der Mittelstufe laut gesprochen, als sich das „Peace“-Zeichen auf dem Schulhof formiert hatte, zu dem auch die Schüler des Jahrganges vier und der Intensivklasse der benachbarten Taubenbergschule begrüßt wurden.

(Idsteiner Zeitung vo 27.4.2016, Text Beke Heeren-Pradt, Foto Stefan Gärth)


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