Idsteiner Limesschüler zu Besuch in der Partnerstadt Uglitsch und in Moskau

Die diesjährige Studienfahrt der Leistungskurse Geschichte und Deutsch führte 22 Limesschülerinnen und –schüler mit den begleitenden Lehrkräften Sabine Roll, Christine Neumer und Katharina Wolter vom 19. bis 24. Juni 2017 an geschichtsträchtige Orte der modernen Metropole Moskau und eröffnete über zwei Begegnungsprojekte in der Idsteiner Partnerstadt Uglitsch neue Horizonte: eine Reise, die die Idsteiner wie die Uglitscher Jugendlichen und ihre Lehrkräfte zusammenführte und begeisterte.

Auf den Spuren von Politikern, Patriarchen und Literaten in Moskau
Im Rahmen ihrer Studienfahrt verbrachten die Limesschülerinnen und –schüler zunächst einige Tage in der Hauptstadt, wo sie – zentral untergebracht in Fußnähe zum Kreml – auf historischen Pfaden die Millionenmetropole erkundeten: Beeindruckend waren die von Jugendstilfassaden geprägte und weitläufige Innenstadt, der Rote Platz und der Alexandergarten – und das pulsierende Stadtleben. Nach einer deutschsprachigen Kremlführung, einem Spaziergang über das frühere Weltausstellungsgelände, dem Besuch des Tschechow-Museums bzw. des Museums der neuen Geschichte Russlands bildete eine Schiffsfahrt auf der Moskva einen stimmungsvollen Abschluss. Der Weg von Moskau führte die Jugendlichen von Moskau über Sergiev Possad, dem früheren Amtssitz des russischen Patriarchen, nach Uglitsch.

Das Herzstück der Studienfahrt: gemeinsame Projekte in Uglitsch
Waren sie in der Metropole Moskau als Touristen unterwegs, so bewegten sich die Idsteiner in der Partnerstadt Uglitsch als Gäste: Hier standen gemeinsame Projekte und Veranstaltungen russischer und deutscher Jugendlicher im Vordergrund:
„Märchen trifft Moderne: Was Märchen erzählen – was wir erzählen“ hieß das Begegnungsprojekt des Deutsch-Leistungskurses, in dem zwölf deutsche Schülerinnen und fünfzehn russische Jugendliche sich über ihre Erfahrungen mit Märchen ausgetauscht, deutsche und russische Märchen auf typische Gattungsmerkmale untersucht und anschließend verfremdet haben, um ein eigenes, modernes Märchen zu schreiben. Die Performance, in der alle Projektteilnehmerinnen und –teilnehmer neben inhaltlichen auch sprachliche und praktische Herausforderungen bis hin zur Inszenierung meistern mussten, zeigte, dass Kreativität Brücken baut.
Während des Projektes zum Zweiten Weltkrieg des Leistungskurses Geschichte besuchten die Lernenden am 22. Juni die Uglitscher Gedenkfeier zum Angriff Deutschlands auf die Sowjetunion im Jahre 1941. Gemeinsam mit Uglitscher Schülerinnen und –schüler sowie Studierenden arbeiteten die Jugendlichen auf dem Friedhof der Gefangenen des früheren Kriegsgefangenenlagers, um die Zuordnung der einzelnen Gräber zu ermöglichen. Höhepunkt war das abschließende Treffen mit verschiedenen Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges. Dazu gehörten der Vorsitzende der Veteranenvereinigung, eine frühere Sanitäterin der Roten Armee, die die Eroberung Berlins miterlebt hatte, und eine Überlebende der fast dreijährigen Belagerung Leningrads, die dann als Waisenkind in einem Uglitscher Kinderheim Zuflucht gefunden hatte.

Idsteiner Jugendliche kommen als Touristen – und werden als Gäste empfangen
Zum gemeinsamen Programm in Uglitsch gehörten die Besichtigung des Uglitscher Kremls, der Besuch des Wasserkraftmuseums, das u.a. an die Bedeutung Uglitscher Staudamms für die Stromversorgung Moskaus während des Zweiten Weltkrieges erinnerte, sowie eine Schifffahrt auf der Wolga, deren Höhepunkte das Passieren der Schleuse und die Sichtung der russischen Präsidentenjacht waren. Krönender Abschluss bildete der Abschiedsabend im Jugendheim, für den die Uglitscher Schülerinnen und Schüler eine Reihe unterhaltsamer Wettkämpfe und Spiele vorbereitet hatten.

Freundeskreis Idstein-Uglitsch als Wegbereiter der deutsch-russischen Freundschaft
Auch die Stadtverwaltung empfing die Limesschülerinnen und –schüler mit ihren Lehrerinnen herzlich. Die stellvertretende Bürgermeisterin von Uglitsch, Julia Kusakina, wies auf die Bedeutung der langjährigen Partnerschaft von Uglitsch und Idstein hin und betonte, dass gerade der Austausch von jungen russischen und deutschen Bürgern dieser Beziehung erst Tragkraft verleihe. Besonderen Dank galt und gilt in diesem Zusammenhang Wilma Bergmann, die in ihrer Funktion als stellvertretende Vorsitzende des Freundeskreises Uglitsch e.V. nicht nur für diese Reise, sondern für die zahlreichen deutsch-russischen Begegnungen in Idstein und Uglitsch den Weg geebnet hat. Auch diese Studienfahrt wurde erst durch die Unterstützung des Idsteiner Freundeskreises und durch ihr Engagement ermöglicht.

„Druschba“ jetzt und später: Die Limesschule denkt weiter
Nach der Rückkehr der Leistungskurse am vergangenen Wochenende entstand der Wunsch, dieser Studienfahrt ein Gegenbesuch der russischen Jugendlichen folgen zu lassen, um auch hier in Idstein ein Begegnungsprojekt realisieren zu können.

 

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