Vorleseprofis

„Ein Leben ohne Bücher ist wie eine Kindheit ohne Märchen, eine Jugend ohne Liebe, ein Alter ohne Frieden.“ – so formulierte der 1933 geborene Autor Carl Peter Fröhling gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts seine Liebe zur Literatur. Und er hätte mit Sicherheit seine Freude daran gehabt zu sehen, wie eilig es die Schülerinnen und Schüler der Limesschule am Nikolaustag hatten, in die vorweihnachtlich geschmückte Aula zu kommen. Denn auch in diesem Jahr nehmen Haupt-, Realschüler und Gymnasiasten der Jahrgangsstufe 6 am Deutschen Vorlesewettbewerb unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten teil. Von ihren Deutschlehrerinnen unterstützt und begleitet, haben sie sich über mehrere Wochen vorbereitet, haben spannende und lustige Bücher ausgewählt, ihren Klassen vorgestellt, vorgelesen und ans Herz gelegt. Jede Klasse hatte daraufhin einen Klassensieger ausgewählt, der nun unter dem Applaus seiner Mitschüler auf die Bühne gehen und versuchen würde, die Zuhörer mit Betonung, Witz und Stimme in seinen Bann zu schlagen. Denn Leseförderung wird an der Limesschule großgeschrieben.

Pünktlich um 08:00 Uhr gingen so im Publikum der Aula die Lichter aus und die Scheinwerfer auf der Bühne mit der siebenköpfigen Jury, bestehend aus Vertretern der SV, der Eltern und des Lehrerkollegiums, an. Frau Deinhardt, die Leiterin der Limesschule, eröffnete den Wettbewerb und Frau Hofmann, die stellvertretende Vorsitzende des Fachbereichs Deutsch an der Limesschule, moderierte die Veranstaltung. Sie führte die aufgeregten Teilnehmer mit ruhiger Hand durch die verschiedenen Etappen des Wettbewerbs, angefangen beim Vorlesen eines eigens ausgewählten Jugendbuchausschnitts bis zum Vortrag eines bis dahin unbekannten Textes. Am Ende war es ein knappes Rennen, bis die Vertreter der Schülerinnen und Schüler schließlich den Sieger verkündeten: Maurice Münder aus der Klasse 6bG wird die Limesschule beim Regionalentscheid im Januar vertreten. Sein Vortrag aus Tom Gates‘ Jugendroman „Wo ich bin, ist Chaos“ brachte Jungen und Mädchen sowie alteingesessene Deutschlehrerinnen und –Lehrer zum Schmunzeln und überzeugte schließlich die Jury. Aber keiner der Klassensieger ging an diesem Morgen leer aus: Für jeden gab es zu der Urkunde auch noch einen Lesegutschein, einen Schoko-Nikolaus und den begeisterten Beifall der Zuhörerinnen und Zuhörer.

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