Alan Brooks an der Limesschule

Kurz vor den Sommerferien kam noch einmal ordentlich Bewegung in die Schule! Für zwei Wochen hatte die Limesschule Idstein die Ehre und das Vergnügen, den englischen Choreographen Alan Brooks begrüßen zu dürfen, der mit Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 und 8 in einer lautstarken und energiegeladenen Mischung aus Contemporary Dance und Selbsterfahrung eine Inszenierung vorbereitet hat.

 

Die Arbeit mit dem körperlichen Ausdruck, mit Bewegung und dem sie umgebenden Raum war für die meisten Jugendlichen der Projektgruppe, die sich aus insgesamt 65 Jungen und Mädchen zwischen 13 und 14 Jahren zusammensetzte, neu. Gerade deshalb war es eine Erfahrung, die nachklingt, wenn die Mitschüler durch den Raum der Aula sprinteten, sprangen, sich über den Boden gleiten ließen und dann als Gruppe wieder zusammenkamen, um in kurzen, beinahe stillen Momenten in fließende Bewegungen überzugehen, die mitunter ans klassische Bild des Opernballettes erinnerten, ohne dass die meisten von ihnen bisher eine Tanzschule von innen gesehen hätten.

Brooks gilt als einer der international renommiertesten Tanzpädagogen. Die Projektarbeiten des Wahl-Müncheners mit Kindern und Jugendlichen haben in den vergangenen Jahren europaweit für Begeisterung gesorgt. Unterstützt wurde er von der choreographischen Assistentin Mikiko Arai, mit der Brooks seit inzwischen zweiundzwanzig Jahren regelmäßig inszeniert. Charmant, wortgewandt und mit absoluter Verbindlichkeit animierte er die Lernenden, die er mit „Ladies and Gentlemen“ anspricht. „Respektiere Dich selbst. Du bist die wichtigste Person.“ ruft Brooks der Gruppe dabei immer wieder in Erinnerung. „Dein Einsatz entscheidet, ob wir alle zusammen sind.“

 

Das Projekt trat für zwei Wochen an die Stelle des regulären Unterrichts. Finanziert wurde die Arbeit der Schülerinnen und Schüler mit ihrem Choreographen durch die Amanda und Erich Neumayer-Stiftung, bei der sich die Limesschule im vergangenen Jahr erfolgreich um Teilnahme an einem Pilotprojekt beworben hatte: als eine von nur acht Schulen aus ganz Deutschland wurde sie ausgewählt, ein künstlerisch-ästhetisches Großprojekt zu gestalten, das zum Ziel hat, den Lernenden nach zwei Jahren Corona-Pandemie neue, lebendige kulturelle Zugänge eröffnen zu können. „Zu einem gelingenden, zufriedenen Lebensentwurf gehört – neben fachlicher und sozialer Bildung und Erziehung – auch ein Zugang zu Ästhetik“, erläutert Jan Schrödter, der schulische Koordinator des Projekts, die Zielsetzung der gemeinsamen Arbeit mit den Choreographen. Angelika Deinhardt, die Schulleiterin der Limesschule, unterstützt diese Haltung der Schulgemeinschaft ausdrücklich: „Das, wozu Alan Brooks die Heranwachsenden einlädt, ist: Präsenz zeigen, in die Mitte des eigenen Lebens zu treten und Platz einzunehmen in der Welt mit einem guten Sensorium für die anderen, mit denen wir diese Welt teilen.“

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