Ein besonderer Abend an der Limesschule

„Ein Schulabschluss ist etwas Großes. Aber kommt bitte nicht auf die Idee, dass Ihr etwas Besonderes seid. Das seid ihr nicht.“ So begann die Leiterin des Realschulzweiges der Limesschule, Frau Neuber, ihre Rede zur diesjährigen feierlichen Zeugnisausgabe. Mit genau diesen Worten hatte vor 3 Jahren ein Lehrer an einer an einer amerikanischen Schule seine Ansprache vor Abschlussschülern eröffnet. Ein Murren ging durch die Reihen der 19 Haupt- und 75 Realschüler, die sich mit ihren Eltern in der Aula der Schule versammelt hatten. So stellten sie sich diesen Abend nicht vor. Denn nach 5, 6 oder auch mehr langen Jahren auf der Schulbank fühlten sich viele stolz auf das Erreichte. Und das zu recht. Frau Neuber lieferte dann auch selbst die Fakten: So erreichten 10 Schüler einen Notendurchschnitt mit einer 1 vor dem Komma, die beste Schülerin sogar eine 1,1. Von den 19 Hauptschülern wurden an diesem Abend 7 zu Besitzern des qualifizierenden Hauptschulabschlusses und können damit die Berufsfachschule besuchen. Bei den Realschülern erhielten fast 90 % die Zugangsberechtigung für eine weiterführende Schule; 37 davon können in die Gymnasiale Oberstufe wechseln. Wenn sich das nicht sehen lassen konnte! Und doch mache ein Schulabschluss allein noch keinen Menschen zu einem besonderen Menschen, bemerkte Frau Neuber. Vielmehr gehe es um das erfüllte Leben, in dem man das macht, was man gern macht und für wichtig hält, in dem man selbst entscheidet und nicht anderen die Entscheidung überlässt. „Macht aus eurem Leben etwas Besonderes!“, lauteten dann auch die letzten Worte der Zweigleiterin, die diesem Abend die nötige Portion an Würde und Ernsthaftigkeit gaben. Doch auch die Schüler wussten von Besonderem zu berichten. Bei ihrem kurzem Rückblick erinnerten Friederike Hempel und Carolin Neumann aus der 10bR an Physiklehrer, die sich während des Unterrichts Stromschläge holten, an andere, die von Stühlen fielen oder mit den Schülern gleich durch ihr Examen. Sie erzählten von Lehrerwechseln, die nicht enden wollten, aber auch von tollen Klassenfahrten ins Ausland und einem schönen Abschlussstreich. Selbstverständlich waren die Prüfungen anstrengend, aber die Lehrer halfen gut bei der Vorbereitung. Doch nun war man froh, es geschafft zu haben und bedankte sich bei allen. Soweit die Reden. Fehlt noch die Musik. Die Rockband der Limesschule zeigte ihr solides Können, die Abschlussklassen übten sich im Karaoke und ernteten verdienten Beifall. Und dann gab es noch Herrn Kremer, seines Zeichens Mathematiklehrer, der in seinem Unterricht schon mal zur Gitarre griff, um zu Höchstleistungen zu motivieren, wie er sagte. Nun bekam er eine solche geschenkt, signiert von den Schülern und verbunden mit der Auflage, etwas zu spielen. Und das ließ er sich nicht nehmen. Kurzentschlossen sang er ein Lied von Hannes Waders und es folgte noch einmal ein besonderer Applaus an diesem besonderen Abend in der Aula der Limesschule. (Bericht: Jens Kafka)

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