Limesschülerinnen untersuchen Jugendsprache an der Universität Potsdam

Ein ganzes Schuljahr haben zehn Schülerinnen der gymnasialen Oberstufe der Limesschule im Rahmen einer AG unter der Leitung von Frau Wolharn intensiv für ihr Ziel gearbeitet: Sie untersuchten Phänomene der Jugendsprache, um in Zusammenarbeit mit Studentinnen der Universität Potsdam ihre Daten auszuwerten und die Ergebnisse vor Ort vorzustellen. Mit der Präsentation der Ergebnisse war eine Fahrt nach Potsdam und Berlin verbunden, die den Höhepunkt des Projekts darstellte. Die AG-Arbeit bedeutete für die Jugendlichen zunächst einen zusätzlichen Tag Nachmittagsunterricht. Bald sollte sich aber herausstellen, dass die AG-Stunden alles andere als normaler Unterricht waren. Die Mädchen bildeten Forschungsteams, übernahmen innerhalb ihrer Gruppen Aufgaben und Zuständigkeiten und durchliefen schülerorientiert Bestandteile des wissenschaftlichen Forschungsprozess: von der Formulierung des Forschungsthemas über die Datensammlung bis hin zur Speicherung, Kategorisierung und Analyse der Daten. Ein Forschungsteam beschäftigte sich mit Begriffen der Jugendsprache, die zweite Gruppe nahm jugendsprachliche Formulierungen in WhatsApp-Nachrichten in den Blick. Damit bietet die Limesschule für begabte und interessierte Jugendliche die AG als Förderangebot an, das zu Beginn der Oberstufe früh an die wissenschaftliche Arbeit heranführt und die Neugier und Vorfreude auf die Universität wecken soll. So stand auch fest, dass forschendes Lernen nicht auf die Schule als Lernort begrenzt sein sollte: Schon während des Schuljahres hatte die Limesschule Kontakte zu Lehrenden und Studierenden aus Potsdam geknüpft und sich über die zu untersuchenden Daten ausgetauscht. Ende Juni fuhren die Schülerinnen dann endlich nach Potsdam, um dort ihre Arbeit vorzustellen. Ein Ausflugstag in Berlin mit kulturellem Programm sollte nicht fehlen, doch der Höhepunkt war natürlich der Aufenthalt an der Universität Potsdam. Nachdem die Limesschule schon im letzten Schuljahr im Rahmen des „Denkwerk-Programms“ mit dem Institut für Germanistik zusammenarbeiten konnte, freute man sich dieses Jahr über die herzliche Begrüßung von Frau Professor Wiese (Lehrstuhl Deutsche Sprache der Gegenwart) und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Maria Pohle umso mehr. Einen ganzen Tag arbeiteten die Schülerinnen der Limesschule mit Studierenden aus Frau Pohles Seminar zur Jugendsprache zusammen. Durch die besondere Ausrichtung des Projekts wurden so zwei Perspektiven miteinander verbunden: Während die Jugendlichen als Experten für Jugendsprache in ihrer Verwendung fungierten und Details aller Daten kannten, untermauerten die Studierenden dies durch ihr fachwissenschaftliches Verständnis. Außerdem beantworteten die Studierenden den Schülerinnen Fragen zum Uni-Alltag, führten sie über das Universitätsgelände und besuchten mit ihnen die Mensa. Als ein langer und arbeitsintensiver Tag zu Ende ging, waren sich alle sicher, dass die Präsentationen am nächsten Tag im Seminar bestens verlaufen würden. Am Morgen konnten die Mädchen der Limesschule tatsächlich ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Gemeinsam mit den Studierenden erläuterten sie die Sprache in WhatsApp-Nachrichten, zogen Schlüsse aus der Nutzung von jugendsprachlichen Begriffen und beeindruckten die Anwesenden durch ihre Präsentationen. Am Ende war man sich einig, dass das Projekt ein voller Erfolg war, von dem beide Seiten profitierten. Dank Frau Pohles Engagement wird die Limesschule auch nächstes Schuljahr das Projekt wieder durchführen können.

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